Aktionsplan für Grimma übergeben

Inklusionstag in Grimma

Am 07. Mai 2013 luden die Vereine der Behindertenselbsthilfe aus dem Landkreis Leipzig, die Interessenvereinigung für Körperbehinderte des Muldentales IVK e.V. und der Muldentaler Assistenzverein MAV e.V. zu einem Inklusionstag ein.

 

Höhepunkt war der 1. Parlamentarische Abend mit Übergabe des Aktions- und Maßnahmenplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention für die Große Kreisstadt Grimma.

 

Die SPD-Fraktion des Stadtrates hatte am 22. März 2012 den Antrag gestellt, einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonventionzu erstellen. Der Stadtrat beauftragte die regionalen Behindertenverbände, ihn zu erarbeiten.

 

„Die Arbeit ist nicht abgeschlossen, sie geht jetzt erst los. Sie hat nur eine neue Stufe erreicht. Möge diese Arbeit über eine Rampe auf eine höhere Stufe gelangen.“ Mit diesen Worten übergab Jens Merkel, Organisator der Veranstaltung, den Aktionsplan an den Oberbürgermeister der Stadt und an den Stadtrat. „Es ist keine Wunschliste, sondern eine Bestellliste“, so kommentierte Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) die feierliche Entgegenahme des Plans.

 

Der Aktionsplan umfasst 23 Seiten. Im Mittelpunkt steht der Artikel 8 der UN-Konvention. Er beschreibt die Bewusstseinsbildung. Die Vertragsstaaten verpflichten sich, sofortige, wirksame und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um in der gesamten Gesellschaft das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern. Klischees, Vorurteile und schädliche Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen sollen bekämpft werden. Eine respektvolle Einstellung gegenüber den Rechten von Menschen mit Behinderungen soll ebenso gefördert werden, wie das Bewusstsein für die Fähigkeiten und den Beitrag von Menschen mit Behinderungen. Weitere Herausforderungen sind die Umsetzung der physischen Barrierefreiheit, Aufbau eines inklusiven Schulsystems, Ausbau von Alternativen zur Werkstatt für behinderte Menschen und die Schaffung barrierefreien Wohnraums.

 

Die Große Kreisstadt Grimma ist damit eine der ersten Städte in Sachsen, die einen solchen „Aufgabenkatalog“ nach Maßgabe von Artikel 8 der UN-Behindertenkonvention vorweisen können. Zum 1. Parlamentarischen Abend im Rathaus Grimma kamen über 60 Teilnehmer aus ganz Sachsen.

 

Aktionsplan für Grimma